Teil 1 (von Rinteln bis Dubai):
Flugroute: Frankfurt-Dubai (6h) |
Der erste Teil der Reise ging um 5 Uhr morgens in Rinteln los. Gemeinsam mit meinen Eltern und meinem Freund fuhr ich vorbei an Paderborn (!!) nach Frankfurt. Ursprünglich wollten wir schon den Vortag zu Besuch zu meiner Schwester Nadine fahren, nur leider machte uns die Frankfurter Messe einen Strich durch die Rechnung. Nur so viel: in diesen Tagen ist es schier unmöglich, wenn überhaupt, ein auch nur halbwegs erschwingliches Zimmer zu ergattern.
Das letzte Ma(h)l |
Abschiedsfoto mit Alex |
Der erste Teil der Reise war eigentlich ziemlich luxuriös. Mein Sitzplatz im Flugzeug lag direkt am Fenster (wir hatten sogar zwei nur für uns), mit recht viel Beinfreiheit, man konnte sich tolle, aktuelle Filme aus einer riesigen Auswahl anschauen und uns trennte nur ein Vorhang von der Firstclass! Obwohl ich sagen muss, dass ich schon ein wenig neidisch auf die Liegekojen war und den größeren Fernseher und die bessere Bedienung und und und.. ;)
Spielzeugbälle im Duty-free-Shop |
Starbucks im Flughafen von Dubai |
Check-in-time |
Teil 2 (von Dubai bis Moolamattam):
Flugroute: Dubai-Cochin (4h) |
Der zweite Teil der Reise stellte sich eindeutig als negativer heraus. Es begann schon damit, dass wir nach vier Stunden Wartezeit in einen Bereich geschickt wurden, der gefühlte -10 Grad hatte. Ohne Jacke war es dort nicht auszuhalten. Als nächstes machten sich die Inder mal wieder als größte Drängler (abgesehen von Rentnern) dieses Planeten einen Namen. Da wird schon extra aufgerufen welche Leute zuerst ins Flugzeug einsteigen dürfen und trotzdem stellt sich einfach jeder schon mal provisorisch an und verwirrt alle anderen, die eigentlich an der Reihe sind.
Die Müdigkeit war auf dem Flug von Dubai nach Cochin auch schon sehr fortgeschritten. Aber erstens konnte ich es mir nicht nehmen lassen noch einen Film zu schauen, zweitens kann ich am Gang, aus Angst mit dem Kopf auf der Schulter des Nebenmannes aufzuwachen, eh schlecht schlafen, drittens liefen andauernd Leute zur Toilette oder die Flugbegleiter scheinbar ohne Grund an einem vorbei, viertens war auch noch die „Hauptküche“ in unmittelbarer Hörweite. Genügend Gründe um in der Schlechtgelauntsei-Skala weit nach oben zu rücken. Zudem kam, dass mein Magen auch noch meinte ein wenig jammern zu müssen und das Essen an Bord half da wenig. Um die Gereiztheit auf den Höhepunkt zu treiben hatten wir in der Reihe neben uns auch noch ein schreiendes Neugeborenes sitzen und die Temperatur glich sich im Flugzeug einfach mal der Außentemperatur von -49 Grad an. Ich saß also mit T-Shirt, Strickjacke, Jacke, Schal und Decke da und habe immer noch gefroren... und das auf dem Weg aus der Wüste in die Tropen...
Mit dem Aussteigen aus dem Flugzeug begann dann das große Drängeln die Zweite. Es ist ja allseits bekannt, dass man sich solange das Flugzeug noch rollt nicht abschnallen soll und es auch keinen Sinn macht nach vorne zu drängeln solange die Türen noch nicht einmal geöffnet sind. Aber hauptsache es stehen 300 Mann im Gang und man will sein Handgepäck aus den Fächern über sich holen und erntet dabei noch böse Blicke. Gleichzeitig strömen Dritte in die Gegenrichtung, da ihr Gepäckstück, wegen Überfüllung, in eine Ablage weiter hinten im Flugzeug verfrachtet wurde.
Am Kofferband in Cochin vorne Mitte: Sr. Vineetha |
Völlig übermüdet und durch 1000 Kleinigkeiten genervt ging es dann durch die erste feuchte Luft in die Ankunftshalle, in der bereits weitere 200 Inder und Inderinnen in Schlangen aufgereiht standen um ihren Stempel in den Pass zu bekommen und einen, im Flugzeug ausgefüllten Zettel, abzugeben. Ich weiß nicht wie lange wir dort noch warten mussten, aber es fühlte sich wie mindestens eine halbe Ewigkeit an. Der einzige Vorteil, der sich dadurch ergab war, dass wir somit nicht mehr lange auf unsere Koffer warten mussten, diese waren bis dahin nämlich schon etliche Male im Kreis gelaufen und sogar schon vom Band genommen worden. Und Juhu, beide Koffer sind da und auch noch heile!
Jetzt bin ich tatsächlich in Indien und ich muss sagen, dass es ein komisches Gefühl ist ohne Familie anzukommen und auch nicht von Familienmitgliedern am Flughafen erwartet zu werden. Stattdessen warteten zwei Ordensschwestern auf uns, die mich im ersten Moment kaum registrierten. So hatte ich mir meine Ankunft irgendwie nicht vorgestellt, was die Sehnsucht nach zuhause wieder vergrößerte.
Auf der Fahrt wurden dann alle Standartfragen nach Familie und deren Berufen abgearbeitet und ich habe, obwohl ich in der Mitte saß, ein wenig geschlafen. Da sieht man mal wie müde ich war.
Ankunft war dann letztendlich doch nicht in Pala sondern in Moolamattam, was von Pala ca. 30 km entfernt liegt. Ich bin hier in einem Krankenhaus untergebracht, da im Privincial House in Pala wohl sehr viel Trubel ist und zudem einige Schwestern hier deutsch sprechen. Ich muss zugeben, dass mir diese Gegebenheit die Eingewöhnung doch sehr erleichtert.
Ich denke, das ist erstmal genug zum Lesen. Als nächstes gibt es dann einen Bericht über die Unterkunft und die ersten Tage. Seit heute habe ich auch einen Internetstick, sodass ich ab jetzt öfters Berichte schreiben kann.
Mir geht es soweit gut und ich gewöhne mich so langsam an das Klima, die Zeitumstellung und alles weitere. Und, ich habe noch keinen einzigen Mückenstich!! Toitoitoi..
Liebe Grüße aus Moolamattam!
Priya
P.s. An der Formatierung wird noch gearbeitet ;)