Sonntag, 11. September 2011

Happy Onam! :) ഹാപ്പി ഓണം!

Hallo meine Lieben! 

Ich mit Onam Pookalam
Vom 08.09.-10.09. war es also soweit, es wurde eines der größten Feste in Kerala gefeiert. Der Hauptfeiertag liegt allerdings am 09.09. und die Hindus feiern sogar ganze zehn Tage. Damit ihr überhaupt wisst was Onam ist, habe ich euch ein paar Informationen zusammengefasst.

Das Onamfest wird jedes Jahr im August oder September, unabhängig von Religion oder Kaste, gefeiert und ist eine Art Erntedankfest. Die Festlichkeiten gehen auf die Legende des Königs Mahabali zurück. Man sagt, dass zu seiner Herrschaftszeit keiner Hunger leiden musste und die Menschen allgemein ein gutes Leben hatten. Er verrichtete seine Arbeit so gut, dass sogar die Götter auf ihn neidisch wurden und ihn in die Unterwelt verbannten.
Mahabali
Am eigentlich Festtag kommt Mahabali zurück auf die Erde und erinnert die Menschen an die guten Zeiten. Er wird als dickbäuchiger Mann dargestellt, der einen Schirm in der Hand trägt. Es wurde mir berichtet, dass zu diesem Anlass Reis zu einem besonders günstigen Preis von 2 Rupien (ca. 3 Cent) verkauft wird. Dies geschieht als Zeichen, dass niemand Hunger leiden muss.

Weiterhin ist es typisch, dass man sich für die Festlichkeiten neu kleidet. Das habe ich auch getan und mir einen, für Onam typischen Sari gekauft. Es gibt auch als Alternative ebenso charakteristische Churidaars. Beide Formen sind zumeist beige und mit gold, rot oder grün unterschiedlich aufwändig bestickt.
 Ich in meinem Onam-Sari
Ein weiteres Zeichen dafür, dass Onam gefeiert wird, sind die sogenannten Pookalam. Dies sind wunderschöne Bilder, die aus Blütenblättern gebildet werden und von ihrer Form her ein wenig an Mandalas erinnern.
Pookalam im Krankenhausfoyer 
Das Essen ist an diesen Tagen rein vegetarisch und wird Onam Sadya genannt. Es wird auf einem Bananenblatt serviert und besteht aus Reis mit mindestens vier verschiedenen Beilagen. Dazu werden meistens Papadam (eine chipsähnliche Beilage) und Achar (Pickles) gereicht. Traditionell wird am Boden gegessen. (Bei mir ist dies wegen meines Saris ausgefallen.) Als Nachtisch gibt es dann noch Payasam, das ist ein „Muss“ an Onam, ist sehr süß und besteht aus Reis, Milch, Zucker und verschiedenen indischen Gewürzen.
Onam Sadya
Hier im Krankenhaus haben wir schon am Donnerstag gefeiert, da am Freitag zusätzlich noch eine weitere Feier stattfand. Bei dieser ging es darum, dass der Gründer der „Sacred Heart“ (Priester Mathäus Kathalikkattil) die Vorstufe der Seligsprechung erreicht hat. Hierzu im Wochenrückblick mehr.

In der Eingangshalle des Krankenhauses wurde ein Onam Pookalam von den Ordensschwestern gebildet. Welches sie noch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag aufwendig herstellten.

Ich wusste leider nicht genau wann die Feier stattfinden sollte, sodass ich nur gefühlte 10 Minuten hatte um mich in den Sari werfen zu lassen. Ja richtig gelesen.. ich bin nämlich noch nicht in der Lange mir diesen selbstständig anzuziehen.. Aber mein Wille ist sehr stark die Kunst des Sari-Anziehens bald zu erlernen. Dies ist sicherlich einen eigenen Bericht wert! :)
Und noch einmal: Ich im Onam-Sari
Zu Beginn der Feier wurde eine Rede gehalten und alle Gäste willkommen geheißen. Es wurden zudem zahlreiche Fotos von allen Schülerinnen in ihren Onam-Saris gemacht. Und ja, auch von mir sind einige ganz nette Bilder entstanden. :) Weiter ging es mit verschiedenen Ansprachen und dann musste ich zu meinem Erschrecken auch noch etwas sagen. Ich wurde quasi als Ehrengast vorgestellt, was mir sehr unangenehm war und so stammelte ich ein paar Sätze auf englisch ins Mikrophon und überwand mich sogar noch ein deutsches Lied zu singen. Hierfür bekam ich höflichen Applaus und einige Schwestern kamen sogar später auf mich zu und meinten, dass ihnen das Lied sehr gut gefallen hätte.
Schülerinnen im traditionellen Onam-Sari
Jeder Besucher hatte am Anfang der Feier eine Glückszahl bekommen, die von einer Glücksfee-schwester ausgelost wurde. Zu meiner großen Freude gewann eine Frau, die man als eher arm bezeichnen würde. Der Preis war ein niegelnagel neuer Regenschirm in den Farben weiß und blau. Sie freute sich sehr über den Gewinn!
Die glückliche Gewinnerin mit einer Schwester
Anschließend wurde dann traditionell Payasam und Bananenchips verteilt. Für mich war es etwas ungewohnt, die etwas zähe Speise aus einem kleinen Plastikbecher zu schlürfen. Aber geschmeckt hat es mir auf jeden Fall! :)
Ordensschwestern mit Payasam und Bananenchips
Nach noch ein paar netten Worten und ein wenig Musik, welche mit Hilfe eines Notebooks und eines herangehaltenen Mikrophons übertragen wurde, löste sich die Festgesellschaft leider wieder auf und ich war etwas erstaunt, dass das so groß angekündigte Fest am Ende so kurz war.

Das traditionelle Sadya durfte ich auch probieren. Ich wurde am Freitag in die Krankenschwester-Schule eingeladen, um mit ihnen gemeinsam zu essen. Zu diesem Anlass aß ich auch ausnahmsweise mit der Hand. Ich kann sehr wohl mit der Hand essen, es ist jedoch jedes Mal ein seltsames Gefühl, da ich es doch sehr gewöhnt bin mit Besteck zu essen. Im Konvent, wo ich gemeinsam mit den Schwestern esse, ist alles notwendige vorhanden.

Es war ein wirklich sehr schönes Bild, wie alle Schülerinnen im Gang auf dem Boden saßen und von den Bananenblättern aßen. Leider konnte ich kein Foto hiervon machen, da meine Kamera am Donnerstag den Geist aufgegeben hat. Ich hoffe sehr, dass sich da noch etwas retten lässt. Ansonsten heißt es eine neue kaufen. Was soll denn sonst aus dem Blog ohne Fotos werden? ;)

Alles in allem kann ich sagen, dass ich zwar eine Kurzform der Feierlichkeiten erlebt habe, aber es sehr sehr schön war! Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick geben!

In diesem Sinne: Bis zum Wochenrückblick!

Eure പ്രിയ

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