Mittwoch, 7. September 2011

Herausforderungen des Alltags Teil 2:

Ameiseninvasion

Wer kennt das nicht, es liegen ein paar Speisereste in der Gegend herum, vorzugsweise auf der Terrasse und nach einiger Zeit kommen unsere kleinen Freunde und tragen diese davon. Sollten sie es dabei wagen ihre Wohnung unter den Terrassenfliesen zu bauen, wird ein wenig Backpulver verstreut und wenn man Glück hat sieht man die kleinen schwarzen oder roten Tierchen nicht wieder. Was im Detail das Backpulver mit ihnen anstellt will man dabei gar nicht so genau wissen.

Hier in Indien gibt es unheimlich viele Insekten und Krabbeltiere, unter anderem viele verschiedene Arten von Ameisen. Angefangen von winzig kleinen, die geschätzt einen Millimeter groß sind, bis hin zu Ameisen, die die dreifache Größe von den unseren aufweisen. (Super Reim wie mir gerade aufgefallen ist. ;)) Dazu haben sie die unterschiedlichsten Farben von schwarz, über braun und rot bis hin zu grau. Mir wurde mitgeteilt, dass die grauen großen Ameisen wohl die fiesesten sind. Einige von ihnen sollen auch giftig sein.
große, rote Ameisen 
Ich hatte in den paar Tagen bereits schon zwei Mal das Vergnügen mit meinen kleinen Freunden in meinem Zimmer in Kontakt zu kommen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass je kleiner die Ameise ist desto raffinierter ist sie. Ich hatte es natürlich mit der kleinsten Art zu tun.

Beim ersten Mal war ich gerade dabei zu telefonieren, da sehe ich auf einmal verdächtig viele Ameisen unter meinem Schreibtisch. Ich folge ihnen also mit meinem Blick und siehe da: die Spur endet an/in meinem Rucksack. Na super! Während ich also weiter spreche, versuche ich parallel herauszufinden an was sich die kleinen Viecher denn zu schaffen machen. (Ja, ich bin eine Frau und kann zwei Dinge gleichzeitig :))

Zunächst stelle ich den Rucksack an einen anderen Ort, um zunächst ein wenig Verwirrung zu stiften und den Rest der Mannschaft abzuhängen. Es stellt sich heraus, dass sie scheinbar auf meine „Nimm 2“ scharf sind! Was ich natürlich gut nachvollziehen kann. Ich beende also das Telefonat und widme mich nun ganz meinen kleinen Freunden. Es scheint, als hätte ich ihre Straße rechtzeitig entdeckt und es sind nur wenige Tierchen bis in die Tüte vorgedrungen.
Wenn man genau schaut sieht man eine von den kleinen Ameisen in der Mitte 
Geduldig schüttele ich jedes einzelne Teil, welches sich im Rucksack befindet, aus. In der gleichen Zeit bricht bei den Ameisen die Panik aus. Zum einen weil ich ihr Ziel einfach um 30 cm verschoben habe und zum anderen weil einige von ihnen aus einem knappen Meter Höhe zu Boden geschleudert werden. Mein Triumph! Dachte ich zumindest, als ich die Bonbons in eine Dose umfülle, diese in der Kleiderschrank stelle und somit in Sicherheit wähne.

Pustekuchen, musste ich dann heute feststellen, als ich meinen Freunden ein zweites Mal begegnete. Ich öffne also den Kleiderschrank und was sehe ich da? Genau, eine neue Straße mit unseren kleinen Lieblingen. Ihr Ziel? Auch richtig, erneut die „Nimm 2“ Bonbons. Etwas entrüstet stehe ich also einen Moment da, nehme die Dose und leere den Inhalt auf meinem „Balkon“ aus. Dieses Mal bin ich wohl etwas später dran, denn es haben sich schon an die 100 Ameisen versammelt.

Erneut bricht Panik unter den Ameisen aus, als ich ihnen diesmal mit Wasser an den Leib rücke und die Dose einfach ausspüle. Zu meinem Erstaunen überstehen viele von ihnen den kleinen Tsunami unbeschadet. Gut, denke ich und stelle die leere Dose ab, da ja nun eh nichts mehr interessantes im Inneren zu finden ist. Zwischen den, nun auf dem Boden verteilten Bonbons, wimmelt es nur vor kleinen Ameisen. Also noch einmal alles sauber machen und diesmal in eine neue Tüte. Die letzten Ameisen versuchen noch über meinen Arm zu fliehen und werden erbarmungslos abgeschüttelt.

Neue Taktik: Alle Bobons in eine Tüte verstauen, diese zuknoten, wieder in die Dose und diese zusätzlich in eine weitere Tüte stecken. Zudem habe ich heute einen Kreidestift bekommen, der wie eine „Deadline“ funktionieren soll. Sobald die Ameisen also die Kreidelinie überschreiten, sind sie dem Tod geweiht. So wurde es mir zumindest berichtet. Bleibt für mich die Frage, wie die kleinen Mistviecher es schaffen, in meinen Augen wirklich gut verpackte Süßigkeiten, in so kurzer Zeit aufzuspüren. Unglaublich!
Die Power-Kreide
Es bleibt also spannend wer als Sieger aus diesem scheinbar ewigen Kampf hervorgehen wird! Ich halte euch auf dem Laufenden. 

Eure പ്രിയ 

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