Mittwoch, 14. September 2011

Was bisher geschah...

Hallo meine lieben Leser!

Wieder ist eine Woche vergangen und es ist Zeit für den zweiten Wochenrückblick. :) Dann wollen wir auch gleich mal beginnen:

Woche 2: 05.09-11.09.2011:

Herstellung von Bananenchips
Der Montag begann mit einem relativ spontanen Ausflug mit Schwester Anis nach Thodupuzha. Sie ist für jegliche Form von Administration zuständig und auch der Einkauf verschiedener Dinge gehört zu ihrem Zuständigkeitsbereicht. Da in dieser Woche Onam bevorstand und man in Moolamattom nicht alles besorgen kann, machten wir uns mit dem Jeep und unserem Fahrer Jose auf den Weg. Die Fahrt dauerte ca. eine halbe bis dreiviertel Stunde und Vorort ging es erst einmal zum Chipskaufen. Hier konnte ich das erste Mal dabei zusehen, wie Bananenchips hergestellt werden. Der weitere Einkauf wurde ganz nach mir ausgerichtet, da sich um den Rest der Fahrer kümmerte. Wir gingen also zunächst in ein Bekleidungsgeschäft, um einen Onam-Sari für mich zu kaufen. Dieser war recht schnell gefunden und über den Preis von umgerechnet 15 Euro kann man sich als Deutscher nur sehr wundern und natürlich freuen. Ich entschied mich spontan noch passenden Schmuck zu kaufen, schließlich wollte ich bei der ersten Festlichkeit auch hübsch aussehen. Damit war für mich auch der wichtigste Part erledigt und wir besorgten mir noch eine Handtasche, was sich als relativ schwierig erwies, da mein europäischer Geschmack hier nicht allzu leicht zufrieden zu stellen ist. Die Inder sind in unseren Augen sehr kitschig veranlagt und demnach sind auch viele der Taschen mit viel „Klimbim“ ausgestattet.
In Thodupuzha
Abends, nach der Rückkehr, hatte sich in windeseile herumgesprochen, dass ich mir einen Sari gekauft hatte und alle Schwestern wollten diesen unbedingt sehen. Auch den Schmuck musste ich ihnen nach dem Abendessen zeigen. Hier in Kerala ist es ganz normal, dass gefragt wird wie viel man für die gekauften Dinge ausgegeben hat. Auch wenn ich keine Unmengen an Geld ausgebe ist mir die Frage dennoch immer wieder unangenehm. Gefallen hat der Sari aber allen Schwestern! :) 

Am Dienstag ging es dann daran eine passende Bluse zum Sari schneidern zu lassen. Dies ist in Indien üblich und kostet umgerechnet ca. 1,50 Euro. Nur leider habe ich nicht ganz verstanden was dafür alles benötigt wird. So bin ich mit einer Krankenschwester zusammen zur Schneiderin gegangen, um dann festzustellen, dass ich nur den Stoff mitgebracht hatte, der in die Bluse genäht wird. Fettnäpfchen Nummer eins des Tages. Also nochmal zurück und auch den Saristoff mitbringen. In diesem ist nämlich auch immer ein Teil enthalten, der für die Bluse gedacht ist. Gut zu wissen! Falls einer von euch also mal eine Saribluse nähen lassen will: jetzt wisst ihr bescheid! ;) 
Dienstag war zudem mal wieder Waschtag für mich und so machte ich mich mutig ans Werk. Ich hatte ja schließlich auch die Woche zuvor gelernt wie es geht. Kaum, dass ich 5 Minuten beschäftigt war, bekam ich auch schon Besuch auf der Dachterrasse. Zunächst verstand ich nicht ganz was die beiden Damen von mir wollten und nach einem Kurzen hin her machten sie mir verständlich, dass dort das „Schlagen“ der Wäsche aus Gründen von Ruhestörung verboten sei und zeigten mir ein Schild, wo dies auch auf Malayalam geschrieben steht. Leider reichen meine Vorkenntnisse noch nicht aus um das auch zu verstehen. Das war Fettnäpfchen Nummer zwei. Fazit: Nächsten Mal alle Stoffe mitnehmen und ganz wichtig, Malayalamkenntnisse erweitern! :)

Beim Schmücken der Kapelle
Am Mittwoch wurde dann die besagte Bluse wieder abgeholt und nach der ersten Anprobe war ich mir ziemlich sicher, dass diese nicht passt. Es drückte an allen Ecken und Enden, sodass ich etwas traurig zu einer Schwester ging, die das ganze in Augenschein nahm. Dazu gesellten sich noch einige Schülerinnen und dann wurden gezogen und gezerrt bis, dass die Bluse saß. Die Mädchen waren sich zudem einig, dass diese perfekt sitzen würde. Ich ließ mich also davon überzeugen, dass man halt alles bis zum Anschlag nach oben ziehen muss um den perfekten Sitz zu haben. Wenn ihr versteht was ich meine.. ;) Ansonsten passierte nichts außergewöhnliches und ich suchte mal wieder ein wenig nach einer Aufgabe und fand mich letztendlich beim Schmücken der Kapelle für die Onamsfeier wieder.

Bei der Onam-Feier
Donnerstag sollte hier im Krankenhaus also der große Tag sein und ich muss zugeben, dass ich vor dem ersten Mal Onam-Sari tragen etwas nervös war. Den Vormittag verbrachte ich mit Gemüseschneiden in der Küche, sodass ich gar nicht richtig mitbekam, dass ich schon recht spät für die Feier dran war. Den Rest der Geschichte könnt ihr unter dem Beitrag „Happy Onam!“ nachlesen. :) 


Am Freitag wurde mir nach dem Frühstück erneut der Sari angezogen. Diesmal halfen mir ein paar Schülerinnen und ich muss sagen, dass es fast noch besser aussah als einen Tag zuvor. In der Krankenschwester-Schule nahm ich dann auch das Sadyam (Essen auf Bananenblättern angerichtet) zu mir. Anschließend ging es im "Schulbus" nach Pala. Die Fahrt dauerte ca. eine Stunde und bei der Ankunft erwarteten uns schon hunderte von Sacred Heart Ordensschwestern. Ich kann euch sagen, dass ich noch nie so viele Schwestern an einem Ort gesehen habe. Mit wurde mitgeteilt, dass insgesamt wohl an die 2000 Schwestern dort waren. Während des gesamten Aufenthalts achtete ich akribisch darauf, dass ich  "meine"
Wunderschöner Hibiskus! 
Schwestern nicht verlor. Schließlich sahen für mich alle relativ gleich aus. Nur ich stach mit meinem Sari ganz schön aus der Menge. Nach einem kurzen Gebet am Grab des Gründers ging es weiter zum Gottesdienst. Dort war das Gedränge sehr groß und ich folgte einigen auf den Balkon, wo wir leider feststellen mussten, dass es keine Ventilatoren gibt! Und an diesem Tag war es schon sehr heiß!
In einer halbwegs großen Prozession zogen der Erzbischof und ca. 20 weitere Priester in die Kathedrale ein. Ich hätte so gerne Fotos von allem gemacht. Das war echt ein super Anblick! Aber meine Kamera war ja leider zu diesem Zeitpunkt schon kaputt. :( Eventuell bekomme ich wenigstens irgendwann noch die Gelegenheit die Umgebung zu fotografieren. 
Vielleicht ein Verwandter von Freddi?
Wie schon erwähnt war es sehr heiß und somit muss ich leider gestehen, dass ich während der Heiligen Messe einschlief. Allerdings war ich kein Einzelfall. Bei Beobachtung meines Umfeldes sah ich einige Schwestern, die des öfteren mit dem Kopf auf die Brust sanken und ich bin mir sicher, dass dies ausnahmsweise kein Zeichen der Anbetung war. ;) 
Anschließend ging es dann in eine Festhalle und jeder scheinbar wichtige geladene Mensch durfte eine Rede halten. Nach der bestimmt siebten oder achten Person fragte ich mich schon wer denn noch alles etwas sagen will. Vielleicht könnt ihr euch vorstellen wie ich mich dort gefühlt habe. Die ganze Veranstaltung dauerte bestimmt über 2,5 Stunden (gefühlte 100) und ich konnte kein einziges Wort verstehen! Und auch meine Sitznachbar konnten mir leider keine Übersetzung geben. Nichtstun war selten soo anstrengend und ich war heilfroh als es dann vorbei war! Letztendlich fiel ich abends sehr sehr müde ins Bett. 


Am Samstag bekam ich die Möglichkeit wieder einmal eine Schwester zu einem Jubiläum zu begleiten. Doch fühlte ich mich nicht sehr wohl. Ich hatte mich wohl am Vortag erkältet, was bei dem ständigen Wechsel von Schwitzen und abkühlen kein Wunder war. Außerdem konnte mich keine Schwester begleiten und alleine darf ich hier nicht mit dem Bus fahren. Das klingt vielleicht etwas merkwürdig und unvorstellbar, aber hier in Indien hat das leider alles seinen Sinn. Frauen sollten hier nach Möglichkeit nicht alleine reisen und schon gar nicht wenn sie aus dem Ausland stammen. Der Samstag verlief also recht ruhig und ich nutzte die gewonnene Zeit um mich auszuruhen. 

Über den Sonntag kann ich leider nicht viel berichten, da ich es versäumt habe Notizen zu machen und mein Gedächtnis scheinbar sehr schlecht ist. Es hieß auf jeden Fall, wie jeden Sonntag, früh aufstehen um rechtzeitig in der 6 Uhr Messe zu sitzen und den etwas schrägen Klängen des Priesters zu lauschen. Ansonsten ist der Sonntag ein zumeist ruhiger Tag, sodass ich, meinen Erinnerungen nach, die meiste Zeit mit Schreiben des Berichts verbrachte, den ich an diesem Tag veröffentlichte. 


Ja, und so ist wieder eine spannende Woche zuende gegangen. Mir geht es soweit gut und ich bin gespannt was es in der kommenden Woche alles zu entdecken und berichten gibt. 


Ich hoffe sehr, dass ich eine feste Tätigkeit finden werde. Drückt mir die Daumen! So langsam juckt es doch schon sehr unter den Fingernägeln! ;) 


Alles Liebe und auf in eine neue spannende Woche! :)
Eure പ്രിയ 

P.s Und noch mehr Daumen drücken, dass ich bald wieder Fotos machen kann! 


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